Hördiagnostik bei Kindern und Erwachsenen

Störungen im Gehör können in jedem Alter vorkommen. Zur Untersuchung von Symptomen im Gehör gibt es zwei Arten von Testmöglichkeiten: subjektive und objektive Hörprüfungen.

In meiner Praxis biete ich für meine Patienten 3 subjektive sowie 4 objektive Verfahren zur Hörprüfung an. Subjektive Verfahren stützen sich auf die bewusste Reaktion des Probanden. Objektive Verfahren dagegen setzen auf die Messung von unbewussten Reaktionen im Gehirn.

Subjektive Hörprüfungen

Hörweitenprüfung (Sprachabstandsprüfung)

Die Hörweitenprüfung testet die Schallwahrnehmung beider Ohren zugleich. Hier spricht die HNO-Ärztin eine Reihe viersilbiger Zahlenwörter wie 43 oder 81 aus verschiedenen Entfernungen. Die Lautstärke, in der die HNO-Ärztin die Zahlen ausspricht, variiert je nachdem, welchen Frequenzbereich sie prüfen will. Um den hohen Frequenzbereich zu testen, werden die Zahlenwörter geflüstert; um den tieferen Frequenzbereich zu prüfen, spricht sie die Zahlen dagegen in Zimmerlautstärke aus. Ein Patient mit einem gesunden Gehör ist in der Lage, das Flüstern aus 6 Metern und mehr zu verstehen.

Stimmgabelprüfung

Bei der Stimmgabelprüfung setzt die HNO-Ärztin eine schwingende Stimmgabel an verschiedenen Stellen des Kopfes auf. Hier werden mehrere Versuche durchgeführt, um Aufschluss über die Knochenleitung bzw. die Schallleitung sowie Schallempfindlichkeit beider Ohren zu geben, z.B. Bing-Test, Weber-Test oder Rinne-Test.

Audiometrie

Eine Audiometrie misst die Hörschwelle in verschiedenen Frequenzbereichen. Audiometrische Verfahren sind in der Lage, Gehörstörungen wie Schalleitungsschwerhörigkeit oder Schallempfindungsstörungen zu erkennen.

Bei einer Audiometrie werden dem Patienten über Kopfhörer akustische Signale vorgespielt. Man unterscheidet zwischen Ton- und Sprachaudiometrie. Bei einer Tonaudiometrie hört der Patient Töne in verschiedenen Frequenzen. Bei einer Sprachaudiometrie werden dem Patienten einsilbige Wörter oder mehrsilbige Zahlen vorgesprochen, die er nachsprechen muss. Bei beiden Verfahren wird die Lautstärke nach jedem Durchgang gesenkt, um die Hörschwelle des Probanden auszumachen.

Objektive Testverfahren

Impedanzaudiometrie am Beispiel der Tympanometrie

Bei der Tympanometrie wird mittels einer Gehörgangssonde die Reaktion des Trommelfells auf verschiedene Druckstufen im Mittelohr gemessen. Zu diesem Zweck wird im Mittelohr Unterdruck, normaler Druck sowie Überdruck erzeugt. Ein sogenanntes Tympanogramm misst die Spannungsveränderung auf dem Trommelfell während der Druckveränderung und zeichnet sie auf. Die Informationen des Tympanogramms erlauben der HNO-Ärztin Rückschlüsse über die Hörfähigkeit des Patienten.

Messung des Stapediusreflexes

Ähnlich wie die Tympanometrie arbeitet dieses Verfahren ebenfalls mit der Messung physischer Reaktionen auf einen akustischen Widerstand (= Impedanz). Bei diesem Verfahren wird allerdings nicht die Spannung auf dem Trommelfell gemessen, sondern die Anspannung (=Kontraktion) des Stapediusmuskels im Mittelohr.

Ähnlich wie die Tympanometrie arbeitet dieses Verfahren ebenfalls mit der Messung physischer Reaktionen auf einen akustischen Widerstand (= Impedanz). Hier wird allerdings nicht die Spannung auf dem Trommelfell gemessen, sondern die Anspannung (=Kontraktion) des Stapediusmuskels im Mittelohr.

Hirnstammaudiometrie

Otoakustische Emissionen (OAE)