Um Schwindel zu klären, sind
seitens der behandelnden Ärztin oft mehrere Untersuchungen nötig, um den vielen möglichen Ursachen auf den Grund zu gehen..
Am Anfang steht immer eine gründliche Befragung zur Krankengeschichte und zu vorhandenen Krankheiten (Ananmese). Durch diese Befragung können in vielen Fällen bereits klare Hinweise gefunden werden, die zur Diagnose führen. Die HNO-Ärztin möchte zum Beispiel wissen, was genau den Schwindel auslöst, wie sich dieser äußert, wie lange er anhält und welche weiteren Symptome den Schwindelanfall begleiten. Auch die eingenommenen Medikamente sind wichtig für die Diagnose.
Danach folgt eine genaue körperliche Untersuchung, bei der unter anderem der Blutdruck, der Puls sowie die Augenbewegungen gecheckt werden. Bei den daraufhin durchgeführten Gleichgewichtstests muss der Patient mit geschlossenen Augen etwa geradeaus gehen oder auf der Stelle laufen. Ein anderer Test prüft, ob der Patient mit geschlossenen Augen die Fingerspitzen der HNO-Ärztin berühren kann.
Ein zentraler Punkt sind die Tests für das linke und rechte Gleichgewichtsorgan, die Vestibularisprüfungen genannt werden. Sie zeigen, ob der Schwindel von diesem Organ herrührt und welches von beiden betroffen ist. Mit der Frenzel-Brille, wird der Nystagmus untersucht. Ihre vergrößerte Linse erlaubt es, zuckende Augenbewegungen besser zu erkennen. Das Gehör wird ebenfalls getestet, weil es mit dem Gleichgewichtsorgan über denselben Nerv mit dem Gehirn verbunden ist.
Zusätzlich können noch orthopädische, augenärztliche, neurologische oder psychiatrische Untersuchungen notwendig sein. Manchmal helfen auch bildgebende Verfahren wie MRT, CT oder Duplex-Sonografie bei der Diagnose.
Schwindel sollte auf jeden Fall von Ihrer HNO-Ärztin behandeln werden, um die zugrundeliegende Krankheit zu erkennen und gezielt anzugehen. Denn hinter wiederkehrenden Schwindelattacken können sich in Einzelfällen ernsthafte Krankheiten wie Gehirntumore oder Nervenentzündungen verbergen.
Die Behandlungsmethoden variieren je nach Ursache des Schwindels und umfassen Medikamente, Physiotherapie und in manchen Fällen Psychotherapie. Bei einigen Patienten kann auch ein chirurgischer Eingriff notwendig sein.
Medikamente gegen Schwindel, Antivertiginosa genannt, sind vor allem bei starken, akuten Anfällen wirksam, besonders bei Anfallsdrehschwindel. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass sie die Symptome lindern, aber nicht die Ursache bekämpfen. Je nach Art und Auslöser des Schwindels können auch andere Medikamente sinnvoll sein, zum Beispiel gegen Übelkeit, Migräne oder für den Kreislauf.
Physiotherapie hat sich besonders bei anhaltendem Drehschwindel als effektiv herausgestellt. Gezielte Übungen, die Unsicherheiten im Stehen und Gehen auslösen, trainieren das Gleichgewicht. Der Patient erlernt so, mit diesen Unsicherheiten umzugehen und sie zu korrigieren. Dies hilft, bestimmte Schonhaltungen und Vermeidungstaktiken zu überwinden.
Befreiungsmanöver sind ebenfalls ein Bestandteil der physiotherapeutischen Herangehensweisen. Sie werden beim Lagerungsschwindel eingesetzt. Nachdem die betroffene Seite identifiziert wurde, führt der Arzt das Manöver mit dem Patienten aus. Ziel ist es, die Kalzitsteinchen im Innenohr zu verlagern. Zudem kann das Umlagern trainiert werden, um dem Gehirn zu helfen, die Schwindelsymptome zu überwinden.
Bei chronischen Schwindelsymptomen, wie sie bei der Menière-Krankheit auftreten, kann aufgrund des hohen Leidensdrucks eine psychotherapeutische Begleitung empfehlenswert sein.